trauen

trauen

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1trau|en ['trau̮ən] <itr.; hat:
a) <itr.; hat (zu jmdm., etwas) Vertrauen haben; jmdm., einer Sache Glauben schenken:
du kannst ihm trauen; ich traue seinen Angaben nicht.
Syn.: glauben, sich verlassen auf, vertrauen.
b) <+ sich> den Mut haben, etwas Bestimmtes zu tun:
ich traute mich nicht, ins Wasser zu springen.
Syn.: sich getrauen, riskieren, wagen.
Zus.: hertrauen, hinaustrauen, hineintrauen, hintrauen, raustrauen, reintrauen, zurücktrauen.
  2trau|en ['trau̮ən] <tr.; hat:
in einer staatlichen oder kirchlichen Zeremonie ehelich verbinden:
dieser Pfarrer hat uns getraut; sie haben sich auf dem Standesamt trauen lassen.
Syn.: verheiraten.

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trau|en 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉 jmdm. od. einer Sache \trauen glauben, Vertrauen schenken ● trau, schau, wem 〈Sprichw.〉 bevor du jmdm. Vertrauen schenkst, erwäge erst, ob du ihm glauben kannst; jmdm. od. einer Sache nicht (recht) \trauen; ich traute meinen Augen, Ohren kaum, als ich das sah, hörte ich glaubte nicht richtig zu sehen, zu hören; ich traue dem Frieden nicht (recht) 〈fig.; umg.〉 ich habe Bedenken dagegen; jmdm. nicht über den Weg \trauen
II 〈V. tr.〉 jmdn. \trauen jmds. Eheschließung standesamtl. beurkunden od. kirchl. segnen ● der Pfarrer, Standesbeamte traut das Brautpaar; sich \trauen lassen die Ehe schließen; sich kirchlich, standesamtlich \trauen lassen
III 〈V. refl.〉
1. sich \trauen, etwas zu tun wagen, etwas zu tun
2. sich an eine Stelle \trauen es wagen, sich an eine bestimmte Stelle zu begeben
● er traut sich nicht; du traust dich, 〈umg. a.〉 dir nur nicht! (anstachelnde Aufforderung, etwas Leichtsinniges zu tun); er traute sich nicht, sie zu fragen; keiner traute sich an diesem Abend auf die Straße; ich traue mich nicht aus dem Haus
[1. <mhd. truwen „hoffen, erwarten, vermuten, anvertrauen“ <ahd. (ga)tru(w)en „vertrauen, glauben, hoffen, zutrauen“, 2. <mhd. triuwen <got. trauan „fest werden“; verwandt mit treu, Trost]

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trau|en <sw. V.; hat [mhd. trūwen, ahd. trū(w)ēn, eigtl. = fest werden, verw. mit treu, urspr. = glauben, hoffen, zutrauen]:
1. Vertrauen zu jmdm., etw. haben; jmdm., einer Sache Glauben schenken; nichts Böses hinter jmdm., etw. vermuten:
dieser Frau kann man t.;
ich traue seinen Worten nicht [recht];
seinen Versprechungen ist nicht zu t.;
Spr trau, schau, wem! (man soll sich einen Menschen erst genau ansehen, ehe man ihm vertraut).
2. <t. + sich>
a) etw. zu tun wagen, sich getrauen (meist verneint od. fragend):
ich traue mich/(selten, landsch.:) mir nicht, auf den Baum zu klettern;
<auch ohne Inf.:> du traust dich ja nicht (hast keinen Mut)!;
b) sich an eine Stelle od. von der Stelle wagen (meist verneint od. fragend):
traust du dich allein in die Stadt, aus dem Haus?
3. [schon mhd., eigtl. = (dem Manne) anvertrauen] von Amts wegen in einer staatlichen od. kirchlichen Zeremonie ehelich verbinden:
der Standesbeamte, Pfarrer hat das Paar getraut;
sich t. lassen.

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trau|en <sw. V.; hat [mhd. trūwen, ahd. trū(w)ēn, eigtl. = fest werden, verw. mit ↑treu, urspr. = glauben, hoffen, zutrauen; 3: schon mhd., eigtl. = (dem Manne) anvertrauen]: 1. Vertrauen zu jmdm., etw. haben; jmdm., einer Sache Glauben schenken; nichts Böses hinter jmdm., etw. vermuten: dieser Frau kann man t.; ich traue seinen Worten nicht [recht]; seinen Versprechungen ist nicht zu t.; Die politische Sphäre blieb ihm fremd, er traute ihr nicht (Reich-Ranicki, Th. Mann 60); Ich traue dem Wasser nicht. Ich putze mir sogar die Zähne mit Mineralwasser (Konsalik, Promenadendeck 322); Spr trau, schau, wem! (man soll sich einen Menschen erst genau ansehen, ehe man ihm vertraut). 2. <t. + sich> a) etw. zu tun wagen, sich getrauen (meist verneint od. fragend): ich traue mich/(selten, landsch.:) mir nicht, auf den Baum zu klettern; Ob ich auch mal spielen dürfe, traute ich mich nicht zu fragen (Kempowski, Tadellöser 217); <auch o. Inf.:> du traust dich ja nicht (hast keinen Mut)!; Die traut sich alles, aber auch alles. So leicht macht der keiner was vor (Bastian, Brut 44); b) sich an eine Stelle od. von der Stelle wagen (meist verneint od. fragend): traust du dich allein in die Stadt, aus dem Haus? Ich traue mich nicht in seine Nähe, mit meinem Schnupfen (Handke, Frau 110); Er ist doch ein feiner Kerl! Ich traue mich bloß nicht zu ihm (Bieler, Mädchenkrieg 518). 3. von Amts wegen in einer staatlichen od. kirchlichen Zeremonie ehelich verbinden: der Standesbeamte, Pfarrer hat das Paar getraut; sich t. lassen; Zwei Frauen von Priester getraut (MM 14. 3. 83, 3).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Trauen — ist ein Ortsteil der niedersächsischen Stadt Munster in der Lüneburger Heide und liegt etwa sieben Kilometer südlich der Kernstadt. Die Landesstraße L 240 führt durch Trauen. Im Süden des Ortes fließt die Kleine Örtze, deren Tal auf der gesamten… …   Deutsch Wikipedia

  • trauen — V. (Grundstufe) jmdm. sein Vertrauen schenken Synonym: vertrauen Beispiele: Sie traut ihm nicht. Seit diesem Vorfall traut er niemandem mehr. trauen V. (Aufbaustufe) ein Paar in einer Zeremonie ehelich verbinden Synonym: vermählen (geh.)… …   Extremes Deutsch

  • trauen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • vertrauen Bsp.: • Bist du sicher, dass wir ihm (ver)trauen können? …   Deutsch Wörterbuch

  • trauen — Vsw std. (9. Jh.), mhd. trūwen, ahd. (gi)trūēn, trūwen, as. trūon Stammwort. Ebenso anord. trúa; mit abweichendem Vokalismus gt. trauan; wieder anders anord. tryggja, tryggva, ae. trēowian, afr. triūwa, as. triuwian, mhd. triuwen. Auszugehen ist… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • trauen — trauen: Das gemeingerm. Verb mhd. trūwen, ahd. trū‹w›ēn, got. trauan, engl. to trow, schwed. tro gehört im Sinne von »fest werden« zu der unter ↑ treu behandelten Wortgruppe. Aus dem ursprünglichen Wortgebrauch im Sinne von »glauben, hoffen,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Trauen — 1. Aus Trauen wird leicht Trauern. – Körte, 6031; Simrock, 10431. Engl.: If you trust before you try, you may repent before you die. (Gaal, 1554.) It.: Chi troppo si fida, spesso grida. (Gaal, 1552.) 2. Bald getraut of (oft) lang geraut (gereut)… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Trauen (2) — 2. Trauen, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1. Glauben, jemandes Worte für wahr halten, nur der dritten Endung der Person, eine noch gangbare Bedeutung, welche aber in den meisten Fällen mit der folgenden zusammen schmilzt. Weder… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • trauen — 1. arglos sein, nichts Böses vermuten, sich verlassen auf, vertrauen, Vertrauen entgegenbringen/haben; (geh.): Glauben schenken. 2. die Trauung vollziehen, ehelich verbinden, verheiraten; (geh.): vermählen. sich trauen den Mut haben, die Stirn… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • trauen — trau·en1; traute, hat getraut; [Vi] jemandem / etwas trauen sicher sein, dass jemand nichts Falsches, Böses tut oder dass etwas keinen Nachteil enthält: Ich traue seinen Versprechungen nicht || ID seinen Augen / Ohren nicht trauen gespr; kaum… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Trauen (1) — 1. Trauen, verb. regul. act. welches in einem doppelten Verstande üblich ist. 1. * Heirathen, eine im Hochdeutschen veraltete, im Niederdeutschen aber noch völlig gangbare Bedeutung. Eine Wittwe trauen. Ihrer viel wollen freyen aber nicht trauen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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